DE2922141C2 - Anlage zur Aufbereitung von Altpapier - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Aufbereitung von Altpapier mit einem Stofflöser, welcher ein Gehäuse mit einem darin befindlichen Rotor sowie eine im Bereich des Rotors befindliche Siebplatte mit öffnungen aufweist, durch welche die durch Auflösung des Altpapiers gebildete Stoffsuspension zur weiteren Behandlung und zur Verarbeitung in einer Papiermaschine abgezogen wird,'wobei sich im Bereich des Rotors eine zweite Siebplatte befindet, deren öffnungen größer sind als die öffnungen der ersten Siebplatte, an welche zweite Siebplatte eine Leitung angeschlossen ist, in welcher sich einer Zerkleinerungsvorrichtung sowie eine Siebvorrichtung befinden.

Eine Anlage dieser Art ist aus der US-Patentschrift 27 96 807 bekannt

Bei der bekannten Anlage wird der durch das Sieb mil größerer Lochung abgezogene Teil des Inhaltes des Stofflösers in einer Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert, dann in einer Siebvorrichtung gesiebt und mit den Gutstoff des feineren Siebes des Stofflösers vereinigt

ίο Eine derartige Anlage ist für Materialien geeignet, welche sich vollständig zu Papierfasern zerkleinern lassen und nicht oder nur unwesentliche Menge von Fremdstoffen, z. B. Plastikfolien enthalten.

Die Erfindung hat die Schaffung einer Anlage dieser Art zum Ziel, die sich zur Verarbeitung von Altpapieren eignet, welche einen großen Anteil von zur Herstellung von Papier ungeeigneten Materialien, wie z. B. Kunststoffteilen und Kunststoffolien enthalten. Diese Materialien sollen ausgeschieden werden, bevor sie so stark zerkleinert werden, daß sie durch das feinere Sieb durchdringen können. Auf diese Weise wird nicht nur Zerkleinerungsenergie eingespart, sondern auch die Arbeitsweise der Anlage verbessert Stark zerkleinerte Folienteildien sind nämlich viel schwerer aus der Suspension auszuscheiden als größere Teile.

Die erfindungsgemäße Anlage, durch welche dieses Ziel erreicht wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung einen Nebenkreislauf bildet, in welchem ein Sekundärstofflöser mit einem entlang eines Siebes beweglichen Rotor angeordnet ist, welcher Ausgänge für durch das Sieb durchgetretenen Gutstoff, für leichte Verunreinigungen sowie für schwere Verunreinigungen aufweist, wobei an den Ausgang des Sekundärstofflösers für den durch das Sieb durchgetretenen Gutstoff der Leitungsabschnitt angeschlossen ist, welcher in den Stofflöser zurückführt, und an den Leichtstoffausgang des Sekundärstofflösers eine Siebvorrichtung zur Ausscheidung großflächiger leichter Verunreinigungen angeschlossen ist, wobei der durch das Sieb hindurchgegangene Stoff durch eine Rückführleitung in den Stofflöser zurückgeführt wird.

Die erfindungsgemäße Anlage ist mit einem Nebenkreislauf versehen, welcher in den Stofflöser zurückführt und die Ausscheidung großflächiger Teile, die zur Herstellung von Papier ungeeignet sind, ohne ihre weitgehende Zerkleinerung ermöglicht. Faserhaltige Teile, d. h. unvollständig aufgelöste Papierfetzen, können dabei noch weiter zerkleinert werden.
Dabei muß bei der erfindungsgemäßen Anlage der zur Papierherstellung verwendete Gutstoff immer nur das feine Sieb im Stofflöser pasieren. Dadurch wird eine einheitliche Qualität dieses Gutstoffes gewährleistet, was nicht der Fall ist, wenn das zerfaserte Material auch auf einem anderen Weg in die Gutstoffleitung gelangen kann, wie es bei der bekannten Anlage der Fall ist.

Im Nebenkreislauf kann dem Sekundärstofflöser ein Ausscheider für schwere Verunreinigungen vorgeschaltet sein. Durch diese Maßnahme wird eine rasche Ausscheidung der schweren Verunreinigungen, wie z. B.

von Steinen und Metallteilen, erzielt, wodurch die nachgeschalteten Teile der Anlage geschont werden.

Der Nebenkreislauf kann mit einer Anschlußleitung für Verdünnungswasser versehen sein. Durch die so erzielbare höhere Verdünnung wird die Arbeitswalze der verschiedenen Reinigungsvorrichtungen unterstützt.

Vorzugsweise kann im Leitungsabschnitt des Nebenkreislaufs zwischen dem Ausscheider für schwere

Verunreinigungen und dem Sekundärstofflöser eine Umwälzpumpe zur Förderung der Suspension in den Sekundärstofflöser geschaltet sein, wobei die Anschlußleitung für Verdünnungswasser an den Leitungsabschnitt des Nebenkreislaufs, in Strömungsrichtung betrachtet, vor dem Ausscheider für schwere Verunreinigungen angeschlossen ist Bei einer derartigen Anordnung besteht der Vorteil, daß das Verdünnungswasser an einer Stelle zugeführt wird, an welcher sich der Unterdruck der Saugleitung der Umwälzpumpe auswirkt, wobei gleichzeitig die Wirkungsweise des Abscheiders durch das Verdünnungswasser verbessert wird und andererseits die Umwälzpumpe durch den Abscheider vor einer Beschädigung durch die schweren Verunreinigungen geschützt wird.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt

F i g. 1 ein Schema der erfindungsgemäßen Anlage und

Fig.2 einen schematischen Schnitt nach der Linie II-IIinderFig. 1.

In der F i g. 1 ist eine An'age zur Aufbereitung von Altpapier dargestellt, die einen Stofflöser 1 enthält, der einen Behälter 2 mit einem darin befindlichen Rotor 3 aufweist, der durch einen Motor 4 angetrieben wird. Im Boden des Behälters 2 und im Bereich des Rotors 3 befinden sich eine erste Siebplatte 5 mit kleineren öffnungen 6 und eine zweite Siebplatte 7 mit größeren öffnungen 8. Die Öffnungen 6 können z. B. einen Durchmesser von 20 mm, die Öffnungen 8 solchen von 70 mm haben.

Unterhalb der Siebplatte 5 befindet sich eine Entnahmekammer 10, unterhalb der Siebplatte 7 eine Entnahmekammer 11. Die beiden Kammern 10 und 11 sind voneinander, wie die Fig.2 zeigt, durch eine Trennwand 12 getrennt.

In den Behälter 2 des Stofflösers 1 kann durch eine Wasserleitung 13 Wasser eingeführt werden. Außerdem werden in den Behälter 2 Ballen 9 von Altpapier eingeworfen.

Aus der Kammer 10 des Stofflösers 1 führt eine Leitung 14 mit einer Pumpe 15 zu einem Abscheider 16, aus welchem durch eine Leitung 17 schwere Verunreinigungen ausgeschieden werden können.

Aus dem Abscheider 16 führt eine Leitung 18 für die von schweren Verunreinigungen befreite Stofflüssigkeit in einen Sekundärstofflöser 20. Der Sekundärstofflöser 20, der z. B. nach der DE-OS 27 57 581 ausgebildet sein kann, enthält in seinem Gehäuse 21 ein Sieb 22, entlang dessen ein Rotor 23 beweglich ist, der von einem Motor 24 angetrieben wird. Durch das Sieb 22 gelangt der im Sekundärstofflöser 20 gewonnene Gutstoff durch eine Ausgangsleitung 25 zur weiteren Behardlung und Verarbeitung in einer Papiermaschine. Der Sekundärstofflöser 20 hat einen Ausgang 26 für leichte Verunreinigungen, wie z. B. Kunststoffolien und Kunststoffteile, an welchen sich eine Leitung 27 anschließt, die in einen Wuchtschültler 28 führt. Durch das Sieb 28' des Wuchtschüttlers 28 durchgetretene Papierfasern werden durch eine Leitung 30 dem Stofflöser 1 zurückgeführt. Die auf dem Sieb 28' verbliebenen großflächigen Teile werden ausgeschieden, wie dies durch den Pfeil 31 angedeutet ist.

Der Sekundärstofflöser 20 enthält außerdem einen Ausgang 32 für Schwerteile, an welchen über eine Leitung 33 ein Hydrozyklon 34 angeschlossen ist. Die aus dem Hydrozyklon 34 austretende, von Schwerteilen befreite Suspension gelangt durch eine Leitung 35 ebenfalls in den Stofflöser 1 zurück.

Die durch die zweite Siebplatte in die Kammer 11 gelangende Suspension wird durch eine Leitung 36 einem Abscheider 37· zugeführt In die Leitung 36 mündet eine Leitung 13' für Verdünnungswasser. Au; dem Abscheider 37 wird die von Schwerteilen befreite Suspension durch eine Pumpe 38 über ihre Saugleitung 40 angesaugt und durch eine Förderleitung 41 einem Sekundärstofflöser 42 zugeführt. Der Sekundärstofflöser 42, der im wesentlichen gleich ausgebildet sein kann wie der Sekundärstofflöser 20, enthält einen Behälter 43, einen Rotor 44, ein Sieb 45 einen Ausgang 46 für Gutstoff, einen Ausgang 47 für leichte Verunreinigungen sowie einen Ausgang 48 für schwere Verunreinigungen. Vom Ausgang 46 für Gutstoff führt eine Leitung 50 initen Behälter 2 des Stofflösers 1 zurück. Vom Ausgang 47 für leichte Verunreinigungen führt eine Leitung 51 in ein rotierendes Sieb 52, das mit einer Spülwasserleitung 53 mit Spritzdüsen 54 versehen ist, die an die Leitung 13 angeschlossen ist Das durch das Sieb 52 durchgehende Fasermaterial wird durch eine Rückleitung 55 zurück in den Behälter 2 des Stofflösers 1 geleitet.

Im Betrieb bilden die Leitungen 14,18 und 25, die aus dem Stofflöser 1 in den Sekundärstofflöser 20 und aus diesem weiterführen, den Hauptstrang der Verarbeitung des aus Altpapier gewonnenen Stoffes. Die Leitungen 36,40,41 und 50 bilden einen Nebenkreislauf, welcher an der Siebplatte 7 mit den größeren öffnungen 8 beginnt, und wieder in den Behälter 2 des Stofflösers 1 zurückführt.

Beim bevorzugten Beispiel nach der F i g. 1 wird zur Ausscheidung der flächigen Verunreinigungen der Sekundärstofflöser 42 verwendet, welcher den Vorteil bietet, daß in ihm Stücke von nicht vollständig aufgelösten Papier weiter zerkleinert werden können, und somit nicht zusammen mit den Folienstücken ausgeschieden werden. Diese Folienstücke, die durch den Rotor 44 im wesentlichen nicht weiter zerkleinert werden, gelangen durch die Leitung 51 zum rotierenden Sieb 52 und werden durch dieses ausgeschieden, wie es durch den Pfeil 56 angedeutet ist. An den Folienstücken haftende Papierfasern werden durch die Spritzdüsen 54 weggespült und durch die Leitung 55 in den Behälter 2 eingeführt.

Zum Herbeiführen der Umwälzbewegung in der Leitung 36, 40, 41 und 50 des Nebenkreislaufs ist dem Sekundärstofflöser 42 eine Pumpe 38 vorgeschaltet. Zwischen der Pumpe 38 und dem Stofflöser 2 ist der Abscheider 37 für schwere Verunreinigungen geschaltet, welcher die Pumpe 38 und den Sekundärstofflöser 42 vor Beschädigung und vor Abnützung schützt. Die Verdünnungsleitung 13' hat die Aufgabe, die in den Nebenkreislauf eintretende Stoffsuspension derart zu verdünnen, daß sie in den im Nebenkreislauf geschalteten Vorrichtung, dem Abscheider 37, dem Sekundärstofflöser 42 und dem rotierendem Sieb 52 besser verarbeitet werden kann. So wurde z. B. in einem Fall die aus dem Stofflöser 1 in den Nebenkreislauf eingeführte Suspension von 4% Stoffdichte auf 2% Stoffdichte verdünnt, was sich im gegebenen Fall als optimal erwies.

Wie in der F i g. 1 gezeichnet, kann der Sekundärstofflöser 42 des Nebenkreislaufs an seinem Ausgang 48 für Sciiwerteile mit einem Hydrozyklon 60 ve.sehen sein. Die aus dem Hydrozyklon 60 führende Leitung 61 für die von den Schwerteilen befreite Faserstoffsuspension kann in den Stofflöser 1 zurückführen.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Anlage zur Aufbereitung von Altpapier mit einem Stofflöser, welcher ein Gehäuse mit einem darin befindlichen Rotor sowie eine im Bereich des Rotors befindliche Siebplatte mit öffnungen aufweist, durch welche die durch Auflösung des Altpapiers gebildete Stoffsuspension zur weiteren Behandlung und zur Verarbeitung in einer Papiermaschine abgezogen wird, wobei sich im Bereich des Rotors eine zweite Siebplatte befindet, deren Öffnungen größer sind als die öffnungen der ersten Siebplatte, an welche zweite Siebplatte eine Leitung angeschlossen ist, in welcher sich einer Zerkleinerungsvorrichtung sowie eine Siebvorrichtung befinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (36, 40, 41, 50) einen Nebenkreislauf bildet, in welchem ein Sekundärstofflöser (42) mit einem entlang eines Siebes (45) beweglichen Rotor (44) angeordnet ist, welcher Ausgänge (46, 47, 48) für durch das Sieb (45) durchgetretenen Gutstoff, für leichte Verunreinigungen sowie für schwere Verunreinigungen aufweist, wobei an den Ausgang (46) des Sekundärstofflösers für den durch das Sieb durchgetretenen Gutstoff der Leitungsabschnitt (50) angeschlossen ist, welcher in den Stofflöser (1) zurückführt, und an den .Leichtstoffausgang (47) des Sekundärstofflösers (42) eine Siebvorrichtung (52) zur Ausscheidung großflächiger leichter Verunreinigungen angeschlossen ist, wobei der durch das Sieb hindurchgegangene Stoff durch eine Rückführleitung (55) in den Stofflöser (1) zurückgeführt wird.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Leitungsabschniit (36, 40) des Nebenkreislaufes dem Sekundärstofflöser (42) ein Abscheider (37) für schwere Verunreinigungen vorgeschaltet ist.

3. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenkreislauf mit einer Anschlußleitung (13') für Verdünnungswasser versehen ist.

4. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Leitungsabschnitt (36) des Nebenkreislaufs zwischen dem Abscheider (37) für schwere Verunreinigungen und dem Sekundärstofflöser (42) eine Umwälzpumpe (38) zur Förderung der Suspension in den Sekundärstofflöser (42) geschaltet ist, und daß die Anschlußleitung (13') für Verdünnungswasser an den Leitungsabschnitt (36) des Nebenkreislaufs, in Strömungsrichtung betrachtet, vor dem Ausscheider (37) für schwere Verunreinigungen angeschlossen ist.