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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Quantifizierung
von Cholesterin in hochdichtem Lipoprotein (im weiteren Verlauf
auch als "HDL" bezeichnet).
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Stand der
Technik
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Es
ist bekannt, dass HDL in Zusammenhang mit der Entfernung von in
Zellen gespeichertem Cholesterin steht, da dieses Cholesterin aus
verschiedenen Geweben, einschließlich Blutgefäßwänden mit
Arteriosklerose, aufnimmt, sodass HDL zum Ermitteln des Risikos
für verschiedene
Arteriosklerosen, einschließlich Herzarteriosklerose,
nützlich
ist und dass dessen Blutwert als Risikoindikator für den Beginn
einer Arteriosklerose dient.
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Verfahren
zur Messung des Cholesterinwerts im HDL umfassen ein Verfahren,
worin HDL von anderen Lipoproteinen durch Ultrazentrifugieren abgetrennt
und anschließend
gemessen wird, und ein Verfahren, worin das Cholesterin in HDL durch
Elektrophorese abgetrennt wird, anschließend das Lipid angefärbt und
die Intensität
der gebildeten Farbe gemessen wird. Diese Verfahren sind jedoch
komplex oder eine Anzahl der Proben kann nicht bewertet werden,
sodass diese herkömmlich
nicht angewandt werden.
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Das
Verfahren zur Messung des Cholesterinwerts in HDL, das herkömmlich in
klinischen Tests eingesetzt wird, ist jenes Verfahren, worin ein
Fällungsmittel
zur Probe zugesetzt wird, um andere Lipoproteine als HDL zu koagulieren
und die koagulierten Lipoproteine durch Zentrifugieren zu entfernen,
wonach das Cholesterin im resultierenden Flüssigkeitsüberstand, der HDL enthält, gemessen
wird. Obwohl dieses Verfahren einfacher als das Ultrazentrifugationsverfahren
und das Elektrophoreseverfahren ist, ist es jedoch nicht ausreichend
einfach, da es die Zugabe eines Fällungsmittels, eine anschließende Trennung
und eine vergleichsweise große
Probenmenge erfordert.
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Andererseits
sind Verfahren vorgeschlagen worden, worin das Cholesterin im HDL
unter Verwendung von Enzymen getrennt quantifiziert wurde. Im US-Patent
4.851.335 ist beispielsweise ein Zweischrittverfahren beschrieben,
bei dem andere Lipoproteine abgebaut werden, gefolgt von einem Abbau
von HDL und einer Messung des auf diese Weise im zweiten Schritt
freigesetzten Cholesterins. Es ist ein weiteres Verfahren bekannt,
das folgende Schritte umfasst: Vorkoagulieren von anderen Lipoproteinen
als HDL mit einem Antikörper und
einem Polyanion, enzymatisches Umsetzen des Cholesterins im HDL
alleine, Inaktivieren des Enzyms und gleichzeitiges Rücklösen der
koagulierten Masse und Messen der Extinktion der resultierenden
Lösung (japanische
offengelegte Patentanmeldung (Kokai) Nr. 6-242110). Dieses Verfahren ist jedoch
problematisch, da es eine zumindest 3-malige Zugabe von Reagenzien
erfordert, sodass dieses Verfahren nur mit einer begrenzten Auswahl
an Analysegeräten
angewandt werden kann. Deshalb ist dieses Verfahren nicht allgemein verbreitet.
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Andere
Verfahren umfassen ein Verfahren, worin eine enzymatische Reaktion
in Gegenwart von Gallensalz oder einem nichtionischen Tensid durchgeführt wird
(japanische offengelegte Patentanmeldung (Kokai) Nr. 63-126498);
ein in jüngerer
Zeit entwickeltes Verfahren, worin das Cholesterin im HDL mittels
chemisch modifizierter Cholesterinesterase und/oder Cholesterinoxidase
in Gegenwart eines Clathrats, wie z.B. Cyclodextrin, spezifisch
gefangen wird (japanische offengelegte Patentanmeldung (Kokai) Nr.
7-301636); und ein Verfahren, worin andere Lipoproteine als HDL
in Aggregate oder Komplexe übergeführt werden
und das Cholesterin im HDL anschließend mittels enzymatischer
Reaktion gefangen wird (japanische offengelegte Patentanmeldungen
(Kokai) Nr. 8-131197 und 8-201393). Bei diesen Verfahren kommt es
jedoch bei bestimmten Proben zu anderen Ergebnissen als beim Fällungsverfahren,
sodass deren Spezifitäten
problematisch sind.
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Offenbarung
der Erindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Quantifizierung von Cholesterin in HDL, das keine komplexen
Fragmentierungen und Trennungen erfordert, und wodurch das HDL-Cholesterin
in Testproben, die HDL und andere Lipoproteine, wie z.B. Lipoproteine
niedriger Dichte (LDL), Lipoproteine sehr niedriger Dichte (VLDL)
und Chylomikron (CM), aufweisen, selektiv, einfach und genau quantifiziert
werden kann.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nach intensiven Forschungen
festgestellt, dass es Tenside gibt, die auf HDL, jedoch im Wesentlichen
nicht auf andere Lipoproteine einwirken. Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung haben zudem herausgefunden, dass HDL-Cholesterin in Testproben,
die HDL und andere Lipoproteine aufweisen, selektiv, einfach und
genau quantifiziert werden kann, indem das Cholesterin in anderen
Lipoproteinen als hochdichtem Lipoprotein in der Testprobe selektiv
gelöscht
wird und anschließend
das aus dem HDL stammende Cholesterin in Gegenwart des oben angeführten Tensids
enzymatisch quantifiziert wird, wodurch es zur Vervollständigung
der vorliegenden Erfindung kommt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Quantifizierung
von Cholesterin in hochdichtem Lipoprotein bereit, das einen ersten
Schritt des Beseitigens von Cholesterin aus anderen Lipoproteinen als
hochdichtem Lipoprotein in einer Testprobe und einen zweiten Schritt
des Zusetzens eines Tensids, das spezifisch auf hochdichtes Lipoprotein
wirkt, zum Produkt aus dem ersten Schritt sowie des enzymatischen Quantifizierens
von Cholesterin in hochdichtem Lipoprotein umfasst.
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Mit
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann das Cholesterin in
HDL in einer Testprobe, die HDL und andere Lipoproteine, wie z.B.
LDL, VLDL und CM enthält,
selektiv, einfach und genau ohne komplexe Fragmentierungen und Trennungen
quantifiziert werden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
die Korrelation zwischen den Mengen an Cholesterin in HDL, die mittels
eines Verfahrens eines Beispiels gemäß der vorliegenden Erfindung
gemessen wer den, und den Mengen an Cholesterin in HDL, die gemäß einem
herkömmlichen
Fällungsverfahren
gemessen werden, dar.
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2 stellt
die Korrelation zwischen den Mengen an Cholesterin in HDL, die mittels
eines Verfahrens eines anderen Beispiels gemäß der vorliegenden Erfindung
gemessen werden, und den Mengen an Cholesterin in HDL, die gemäß einem
herkömmlichen
Fällungsverfahren
gemessen werden, dar.
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3 stellt
die Korrelation zwischen den Mengen an Cholesterin in HDL, die mittels
eines Verfahrens eines weiteren Beispiels gemäß der vorliegenden Erfindung
gemessen werden, und den Mengen an Cholesterin in HDL, die gemäß einem
herkömmlichen
Fällungsverfahren
gemessen werden, dar.
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Beste Art
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung
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In
Lipoproteinen vorliegende Cholesterine umfassen Cholesterine vom
Estertyp (Cholesterinester) und freies Cholesterin. In der vorliegenden
Beschreibung umfasst die Bezeichnung "Cholesterin", sofern nicht anders angegeben, beide
Typen.
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Die
Testprobe, die dem Verfahren der vorliegenden Erfindung unterzogen
wird, kann jede beliebige Probe sein, die Lipoproteine, wie z.B.
HDL, LDL, VLDL und CM enthalten kann. Beispiele für Testproben
umfassen, jedoch nicht ausschließlich, Körperflüssigkeiten, wie z.B. Seren,
sowie Verdünnungen
davon.
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Im
ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Cholesterin aus anderen Lipoproteinen als HDL in einer Testprobe
selektiv beseitigt. Die hierin verwendete Bezeichnung "beseitigen" bedeutet, dass das Cholesterin
zersetzt wird und die zersetzten Produkte im anschließenden zweiten
Schritt nicht mehr nachweisbar sind. Die Verfahren zur selektiven
Beseitigung von Cholesterin in anderen Lipoproteinen als HDL, und
zwar in LDL, VLDL, CM und dergleichen, umfassen nachstehend erläuterte Verfahren.
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Im
ersten Verfahren wird Cholesterinesterase und Cholesterinoxidase
auf die Testprobe in Abwesenheit eines Tensids, das auf das HDL
einwirkt, wirken gelassen, und das gebildete Wasserstoffperoxid
wird entfernt. Durch die Cholesterinesterase wird das Cholesterin
vom Estertyp in den Lipoproteinen hydrolysiert, um freies Cholesterin
und Fettsäuren
zu erhalten. Das so gebildete freie Cholesterin und das inhärent in
den Lipoproteinen vorliegende freie Cholesterin werden mittels Cholesterinoxidase
oxidiert, um Cholestenon und Wasserstoffperoxid zu erhalten. Das
so gebildete Wasserstoffperoxid wird entfernt. Verfahren zur Entfernung von
Wasserstoffperoxid umfassen ein Verfahren, worin das Wasserstoffperoxid
mittels Katalase zu Wasser und Sauerstoff zersetzt wird; sowie ein
Verfahren, worin eine Wasserstoffdonorverbindung auf Phenol- oder Anilinbasis,
wie z.B. DAOS (N-Ethyl-N-(2-hydroxysulfopropyl)-3,5-dimethoxyanilin),
das mit Wasserstoffperoxid reagiert, was ein farbloses Chinon ergibt,
mit dem Wasserstoffperoxid umgesetzt wird, um das Wasserstoffperoxid
in das farblose Chinon zu überführen, wobei
die Verfahren zur Entfernung von Wasserstoffperoxid nicht auf diese
Verfahren eingeschränkt
sind.
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Im
oben erläuterten
ersten Schritt kommt es zu keiner wesentlichen Umsetzung des Cholesterins
in HDL, wenn der Schritt in Abwesenheit eines auf HDL wirkenden
Tensids erfolgt, während
das Cholesterin in den anderen Lipoproteinen wie z.B. LDL, VLDL
und CM umgesetzt und beseitigt wird. Dadurch wird im nachfolgenden
zweiten Schritt das Cholesterin in HDL selektiv quantifiziert.
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Die
Konzentration der Cholesterinesterase im Reaktionsgemisch des ersten
Schritts kann vorzugsweise etwa 0,2 bis 1,0 U/ml und die Konzentration
der Cholesterinoxidase vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,7 U/ml betragen.
Die Konzentration der Katalase kann vorzugsweise etwa 40 bis 100
U/ml und die Konzentration der Peroxidase vorzugsweise etwa 0,1
bis 1,0 U/ml betragen. Die Konzentration der Verbindung, die nach
der Umsetzung mit Wasserstoffperoxid das farblose Chinon ergibt,
kann vorzugsweise etwa 0,4 bis 0,8 mmol/l betragen.
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Die
Umsetzung im ersten Schritt kann vorzugsweise in einem Puffer mit
einem pH von 5 bis 8 durchgeführt
werden, wobei der Puffer vorzugsweise ein Phosphatpuffer, Glycinpuffer,
Trispuffer oder Good-Puffer ist. Insbesondere werden Bis-Tris, PIPES,
MOPSO, BES, HEPES und POPSO, die Good-Puffer sind, bevorzugt. Die
Pufferkonzentration kann vorzugsweise etwa 10 bis 500 mM betragen.
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Zur
erhöhten
Beseitigung von anderen Lipoproteinen als HDL kann im Reaktionsgemisch
ein zweiwertiges Metallion enthalten sein. Bevorzugte Beispiele
für das
zweiwertige Metallion umfassen Kupferionen, Eisenionen und Magnesiumionen.
Davon wird Magnesium insbesondere bevorzugt. Die Konzentration der
zweiwertigen Metallionen kann vorzugsweise etwa 5 bis 200 mM betragen.
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Im
ersten Schritt kann zum Reaktionsgemisch gegebenenfalls eine Lipoproteinhydrolase
zugesetzt werden. Die Zugabe dieses Enzyms wird bevorzugt, da das
Cholesterin insbesondere in VLDL rasch reagiert. Die Konzentration
dieses Enzyms im Reaktionsgemisch kann vorzugsweise etwa 5,0 bis
10,0 U/ml betragen.
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Die
Reaktionstemperatur im ersten Schritt kann vorzugsweise etwa 25°C bis 4°C betragen,
wobei 37°C
insbesondere bevorzugt wird. Die Reaktionszeit kann etwa 2 bis 10
Minuten betragen.
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Im
folgenden zweiten Schritt wird zum Reaktionsprodukt aus dem ersten
Schritt ein Tensid zugesetzt, dass spezifisch auf HDL wirkt, und
das Cholesterin im hochdichten Lipoprotein enzymatisch quantifiziert.
Unter der Bezeichnung "spezifisch
auf HDL wirkendes Tensid" wird
ein Tensid verstanden, durch welches das Cholesterin in HDL aufgrund
der Wirkung eines Enzyms, wie z.B. Cholesterinesterase oder Cholesterinoxidase, reagiert
(das Reaktionsverhältnis
beträgt
nicht weniger als 70%, vorzugsweise nicht weniger als 90%), während das
Cholesterin in anderen Lipoproteinen als HDL im Wesentlichen nicht
reagiert (das Reaktionsverhältnis
beträgt
nicht mehr als 30%, vorzugsweise nicht mehr als 20%). Beispiele
für ein
solches Tensid umfassen Tenside mit einem Hydrophilie-Lipophilie-Wert
(HLB) von 13 bis 14, insbesondere nichtionische Tenside mit einem
HLB von 13 bis 14, insbesondere Polyalkylenoxidderivate. Bevorzugte
Beispiele für
die hierin verwendeten Derivate umfassen Kondensationsprodukte mit
höheren
Alkoholen, Kondensationsprodukte mit höheren Fettsäuren, Kondensationsprodukte
mit höheren
Fettsäureamiden,
Kondensationsprodukte mit höheren
Alkylaminen, Kondensationsprodukte mit höheren Alkylmercaptanen und
Kondensationsprodukte mit Alkylphenolen. Unter den Polyalkylenoxidderivaten
werden Polyethylenoxidderivate insbesondere bevorzugt. Der oben für HLB angeführte Bereich
kann durch Vermischen einer Vielzahl von Tensiden erhalten werden,
wobei ein solches Gemisch einer Vielzahl von Tensiden ebenfalls
verwendet werden kann. Das Verfahren zur Ermittlung des HLB von
Tensiden ist allgemein bekannt und wird beispielsweise von Hiroshi
HORIGUCHI in "New
Surfactants", Sankyo
Shuppan (1986), beschrieben.
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Bevorzugte
spezifische Beispiele für
das Tensid umfassen, jedoch nicht ausschließlich, Polyoxyethylenlaurylether,
Polyoxyethylencetylether, Polyoxyethylenoleylether, Polyoxyethylenether
mit einem höheren
Alkohol (C4-C35),
Polyoxyethylenoctylphenylether, Polyoxyethylennonylphenylether und
dergleichen.
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Obwohl
die Konzentration des Tensids im zweiten Schritt keinen besonderen
Einschränkungen
unterliegt, kann diese, bezogen auf das Gesamtreaktionsgemisch,
vorzugsweise 0,05 bis 3 Gew.-%, noch bevorzugter 0,1 bis 1,5 Gew.-%,
betragen.
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In
Gegenwart des oben angeführten
Tensids kann das HDL-Cholesterin in der Testprobe enzymatisch quantifiziert
werden. Das bedeutet, dass im ersten Schritt der Hauptanteil des
Cholesterins in einem anderen Lipoprotein als HDL beseitigt wird,
und mit dem synergistischen Effekt, der zusammen mit der Reaktion
im zweiten Schritt eintritt, wird das Cholesterin nur im HDL quantifiziert.
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Das
Verfahren zur enzymatischen Quantifizierung von Cholesterin an sich
ist nach dem Stand der Technik allgemein bekannt. Beispielsweise
kann Cholesterin, wie im ersten Schritt, durch die Bildung von Wasserstoffperoxid
aus Cholesterinester und freiem Cholesterin durch die Wirkung von
Cholesterinesterase und Cholesterinoxidase quantifiziert werden
sowie durch Quantifizieren des gebildeten Wasserstoffperoxids. Die Quantifizierung
von Wasserstoffperoxid kann durchgeführt werden, indem beispielsweise
das Wasserstoffperoxid mit einer Verbindung umgesetzt wird, die
ein Chinonpigment bildet, und die Menge des gebildeten Chinonpigments
durch Messung der Extinktion oder dergleichen gemessen wird. Das
Chinonpigment kann beispielsweise durch Umsetzung von Wasserstoffperoxid
und 4-Aminoantipyrin und DAOS oder HDAOS (N-(2-Hydroxysulfopropyl)-3,5-dimethoxyanilin)
gebildet werden. Das dadurch gebildete Chinonpigment weist bei 593
nm unter Verwendung von DAOS und unter Verwendung von HDAOS bei
583 nm eine maximale Extinktion auf. Obwohl die Konzentration der
Verbindung, die das Chinonpigment ergibt, keinen besonderen Einschränkungen
unterliegt, kann die Konzentration von 4-Aminoantipyrin beispielsweise
vorzugsweise 0,1 bis 2,0 mM, noch bevorzugter 0,5 bis 1,5 mM, betragen,
und die Konzentration von DAOS oder HDAOS kann vorzugsweise 0,1
bis 1,5 mM, noch bevorzugter 0,4 bis 1,0 mM, betragen. Obwohl die
Konzentration der Peroxidase keinen besonderen Einschränkungen
unterliegt, kann diese vorzugsweise 0,4 bis 5 U/ml im Gesamtreaktionsgemisch
betragen. Die bevorzugten Reaktionsbedingungen (Reaktionstemperatur,
Reaktionszeit, Puffer und pH) entsprechen den bevorzugten Reaktionsbedingungen
im ersten Schritt.
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Wenn
das gebildete Wasserstoffperoxid mittels Katalase abgebaut wird,
wird im zweiten Schritt ein Katalasehemmer, wie z.B. Natriumazid,
verwendet, um die Katalase zu verhindern, da es erforderlich ist,
die Katalase im zweiten Schritt zu hemmen.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden konkreter anhand von Beispielen
davon beschrieben. Es wird angemerkt, dass die vorliegende Erfindung
nicht auf die nachstehend angeführten
Beispiele begeschränkt ist.
In den nachstehenden Beispielen sind alle Prozentangaben, sofern
nicht anders angegeben, gewichtsbezogen.
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Bezugsbeispiel 1
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Unter
Verwendung von Proben, die jeweils bekannte Mengen an gereinigtem
HDL, LDL, VLDL und CM aufweisen, wurde das Cholesterin in jedem
der Lipoproteine in Gegenwart der nichtionischen Tenside Emulgen 911
(Polyoxyethylennonylether, HLB 13,7), Emulgen B66 (Polyoxyethylenderivat,
HLB 13,2) oder eines Gemischs von Emulgen B66 und Emulgen A90 (Polyoxyethylenderivat,
HLB 14,5) enzymatisch quantifiziert. Diese sind alle von der KAO
CORPORATION erhältlich.
Dieser Vorgang wurde wie folgt ausgeführt:
Zu einer Lösung, die
in einem 50 mM PIPES-Puffer, pH 7,0, 0,5 U/ml Cholesterinesterase,
0,4 U/ml Cholesterinoxidase, 0,5 U/ml Peroxidase, 1,0 mmol/l 4-Aminoantipyrin und
0,5 mmol/l HDAOS enthielt, wurden Emulgen 911 oder Emulgen B66 zu
einer Konzentration von 0,1 Gew.-% oder ein Emulgen-B66/Emulgen-A90-Gemisch (9:1) zu
einer Konzentration von 1,3 Gew.-% zugesetzt. 20 Mikroliter aus
jeder Probe wurden mit 2,0 ml des so hergestellten Gemischs vermischt
und das resultierende Gemisch bei 37°C 10 Minuten lang umgesetzt, wonach
eine Messung der Extinktion bei 600 nm folgte.
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Daraus
ergab sich, dass das Reaktionsverhältnis (und zwar das Verhältnis des
quantifizierten Cholesterins im Gesamtcholesterin) etwa 95% für das Cholesterin
im HDL und etwa 18 bis 22% für
das Cholesterin in den anderen Lipoproteinen betrug.
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Daraus
ist ersichtlich, dass Emulgen 911, Emulgen B66 und das Emulgen-B66/Emulgen-A90-Gemisch
im Umfang der Bezeichnung "spezifisch
auf hochdichtes Lipoprotein wirkendes Tensid" enthalten sind.
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Beispiel 1
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Es
wurden erste und zweite Reagenzien mit jeweils den nachstehenden
Zusammensetzungen hergestellt. Erste
Reagenzien
PIPES-Puffer,
pH 7,0 | 100
mmol/l |
HDAOS | 0,7
mmol/l |
Cholesterinesterase | 0,8
U/ml |
Cholesterinoxidase | 0,5
U/ml |
Katalase | 80
U/ml |
Magnesiumchlorid | 10
mmol/l |
Zweite
Reagenzien
PIPES-Puffer,
pH 7,0 | 100
mmol/l |
4-Aminoantipyrin | 4,0
mmol/l |
Peroxidase | 2,4
U/ml |
Natriumazid | 0,1 |
Emulgen
B66 (HLB 13,2), von der KAO CORPORATION erhältlich | 0,3% |
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Zu
jeder dieser 4 Proben, die ein Volumen von 4 μl aufwiesen und gereinigtes
HDL, LDL, VLDL und CM jeweils in einer Konzentration von 100 mg/dl
enthielten, wurden 300 μl
der oben beschriebenen ersten Reagenzien, die zuvor bei 37°C vorgewärmt worden
waren, zugesetzt, und jedes der resultierenden Gemische wurde 5
Minuten lang bei 37°C
umgesetzt. Danach wurden 100 μl
der zweiten Reagenzien zu jedem Gemisch zugesetzt, und jedes der
resultierenden Gemische wurde 5 Minuten lang umsetzen gelassen,
wonach eine Messung der Extinktion bei 600 nm folgte. Basierend
auf den gemessenen Extinktionen wurden die Mengen des Cholesterins
sowie auch das Verhältnis
zwischen der so ermittelten Menge und der Menge des Cholesterins
in der Probe, das als Einfangverhältnis definiert ist, ermittelt.
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Mit
diesem Verfahren wird das im ersten Schritt hergestellte Wasserstoffperoxid
mittels Katalase abgebaut. Andererseits bildet das im zweiten Schritt
gebildete Wasserstoffperoxid ein Chinonpigment durch Umsetzung von
HDAOS mit 4-Aminoantipyrin.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angeführt.
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Wie
aus Tabelle 1 hervorgeht, wird der Hauptanteil des Cholesterins
in HDL mittels oben beschriebenen Verfahrens quantifiziert. Andererseits
wird das Cholesterin in anderen Lipoproteinen als HDL im Wesentlichen
nicht quantifiziert. Folglich ist klar, dass das Cholesterin in
HDL mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
selektiv quantifiziert werden kann.
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Beispiel 2
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Es
wurde Cholesterin in HDL in den Testproben anhand des gleichen Verfahrens
wie in Beispiel 1 quantifiziert, mit der Ausnahme, dass die Testproben
Seren normaler Individuen waren. Andererseits wurde das HDL-Cholesterin
in den gleichen Testproben mittels eines in "Clinical Tests" 23, 121 (1979), beschriebenen Fällungsverfahrens
quantifiziert. Die Korrelation zwischen den durch diese Verfahren
erhaltenen Ergebnissen ist in 1 dargestellt.
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Wie
in 1 angeführt,
stimmten die Ergebnisse der Quantifizierung durch diese Verfahren
gut überein,
wodurch bewiesen werden konnte, dass das Cholesterin in HDL durch
das erfindungsgemäße Verfahren genau
quantifiziert werden kann.
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Beispiel 3
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Es
wurde der gleiche Vorgang wie in Beispiel 1 wiederholt, mit der
Ausnahme, dass die ersten und zweiten Reagenzien die jeweils folgenden
Zusammensetzungen aufwiesen. Erste
Reagenzien
HEPES-Puffer,
pH 7,0 | 50
mmol/l |
DAOS | 1,5
mmol/l |
Cholesterinesterase | 0,8
U/ml |
Cholesterinoxidase | 0,5
U/ml |
Peroxidase | 1,0
U/ml |
Zweite
Reagenzien
HEPES-Puffer,
pH 7,0 | 50
mmol/l |
4-Aminoantipyrin | 4,0
mmol/l |
Emulgen
911 (HLB 13,7), von der KAO CORPORATION erhältlich | 0,3% |
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Durch
dieses Verfahren reagiert das im ersten Schritt hergestellte Wasserstoffperoxid
aufgrund der Wirkung der Peroxidase mit DAOS, um ein farbloses Chinon
zu bilden. Andererseits reagiert das im zweiten Schritt gebildete
Wasserstoffperoxid mit dem restlichen DAOS aus dem ersten Schritt
und mit dem im zweiten Schritt zugesetzten 4-Aminoantipyrin durch
Wirkung der Peroxidase, um ein Chinonpigment zu bilden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 angeführt.
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Wie
aus Tabelle 2 hervorgeht, wird der Hauptanteil des Cholesterins
in HDL mittels oben beschriebenen Verfahrens quantifiziert. Andererseits
wird das Cholesterin in anderen Lipoproteinen als HDL im Wesentlichen
nicht quantifiziert. Folglich ist klar, dass das Cholesterin in
HDL mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
selektiv quantifiziert werden kann.
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Beispiel 4
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Es
wurde Cholesterin in HDL in den Testproben anhand des gleichen Verfahrens
wie in Beispiel 3 quantifiziert, mit der Ausnahme, dass die Testproben
Seren normaler Individuen waren. Wie in Beispiel 2 wurde das HDL-Cholesterin
in den gleichen Testproben mittels eines Fällungsverfahrens quantifiziert.
Die Korrelation zwischen den durch diese Verfahren erhaltenen Ergebnissen
ist in 2 dargestellt.
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Wie
in 2 angeführt,
stimmten die Ergebnisse der Quantifizierung anhand dieser Verfahren
gut überein,
wodurch bewiesen werden konnte, dass das Cholesterin in HDL durch
das erfindungsgemäße Verfahren
genau quantifiziert werden kann.
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Beispiel 5
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Es
wurden erste und zweite Reagenzien mit jeweils den nachstehenden
Zusammensetzungen hergestellt. Erste
Reagenzien
BES-Puffer,
pH 7,0 | 100
mmol/l |
HDAOS | 0,7
mmol/l |
Cholesterinesterase | 0,8
U/ml |
Cholesterinoxidase | 0,5
U/ml |
Katalase | 100
U/ml |
Magnesiumchlorid | 18
mmol/l |
Zweite
Reagenzien
BES-Puffer,
pH 7,0 | 100
mmol/l |
4-Aminoantipyrin | 4,0
mmol/l |
Peroxidase | 2,4
U/ml |
Natriumazid | 0,1% |
Emulgen
B66 (HLB 13,2), von der KAO CORPORATION erhältlich | 1,17% |
Emulgen
A90 (HLB 14,5), von der KAO CORPORATION erhältlich | 0,13% |
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Zu
jeder dieser 4 Proben, die ein Volumen von 4 μl aufwiesen und gereinigtes
HDL, LDL, VLDL und CM jeweils in einer Konzentration von 100 mg/dl
enthielten, wurden 300 μl
der oben beschriebenen ersten Reagenzien, die zuvor bei 37°C vorgewärmt worden
waren, zugesetzt, und jedes der resultierenden Gemische wurde 5
Minuten lang bei 37°C
umgesetzt. Danach wurde zu jedem der Gemische 100 μl der zweiten
Reagenzien zugesetzt, und jedes der resultierenden Gemische wurde
5 Minuten lang umgesetzt, wonach eine Messung der Extinktion bei
600 nm folgte. Basierend auf den gemessenen Extinktionen wurden
die Mengen des Cholesterins sowie auch das Verhältnis zwischen der so ermittelten
Menge und der Menge des Cholesterins in der Probe, das als Einfangverhältnis definiert
ist, ermittelt.
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Mit
diesem Verfahren wird das im ersten Schritt hergestellte Wasserstoffperoxid
mittels Katalase abgebaut. Andererseits bildet das im zweiten Schritt
gebildete Wasserstoffperoxid ein Chinonpigment durch Umsetzung von
HDAOS mit 4-Aminoantipyrin.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angeführt.
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Wie
aus Tabelle 3 hervorgeht, wird der Hauptanteil des Cholesterins
in HDL mittels oben beschriebenen Verfahrens quantifiziert. Andererseits
wird das Cholesterin in anderen Lipoproteinen als HDL im Wesentlichen
nicht quantifiziert. Folglich ist klar, dass das Cholesterin in
HDL mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
selektiv quantifiziert werden kann.
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Beispiel 6
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Es
wurde Cholesterin in HDL in den Testproben anhand des gleichen Verfahrens
wie in Beispiel 5 quantifiziert, mit der Ausnahme, dass die Testproben
Seren normaler Individuen waren. Andererseits wurde das HDL-Cholesterin
in den gleichen Testproben mittels eines in "Clinical Tests" 23, 121 (1979), beschriebenen Fällungsverfahrens
quantifiziert. Die Korrelation zwischen den durch diese Verfahren
erhaltenen Ergebnissen ist in 3 dargestellt.
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Wie
in 3 angeführt,
stimmten die Ergebnisse der Quantifizierung anhand dieser Verfahren
gut überein,
wodurch bewiesen werden konnte, dass das Cholesterin in HDL durch
das erfindungsgemäße Verfahren
genau quantifiziert werden kann.