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"Game of Thrones"-Leak Kriminelle Hacker erpressen HBO

Nach einem Cyberangriff setzen Unbekannte den TV-Konzern HBO unter Druck und fordern ein hohes Lösegeld. Wird nicht gezahlt, wollen sie weitere interne Unterlagen und TV-Folgen veröffentlichen.
Szene aus "Game of Thrones"

Szene aus "Game of Thrones"

Foto: Macall B. Polay/ AP

Vor einer Woche war bekannt geworden, dass Unbekannte in das Computernetzwerk des US-TV-Anbieters HBO eingedrungen sind. Es habe "einen auf das Unternehmen gezielten Cybervorfall gegeben, der zu einigem gestohlenen Eigentum geführt hat", erklärte HBO-Chef Richard Plepler. Medienberichten zufolge versuchen die Täter nun, das Unternehmen zu erpressen und fordern eine hohe Lösegeldzahlung.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben die Kriminellen ein halbes Gigabyte interner Dokumente veröffentlicht. Berichten zufolge befinden sich darunter eine Zusammenfassung des Skripts für die kommende fünfte Folge der aktuellen Staffel von "Game of Thrones" sowie E-Mails einer Führungskraft des Bezahlsenders. Die Erpresser behaupten, insgesamt 1,5 Terabyte von dem Server der TV-Firma kopiert zu haben.

Die nun geleakten Dokumente seien aber nicht nur online verbreitet, sondern außerdem an mehrere Medien geschickt worden, berichten etwa "The Hollywood Reporter " und "Wired ". Demnach enthält das Datenpaket viele als "vertraulich" gekennzeichnete Dokumente.

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Vor allem aber haben die Täter den von HBO-Servern kopierten Daten ein an HBO-Chef Richard Plepler adressiertes Video beigefügt, in dem ein Lauftext angezeigt wird. In dem von einem "Mr. Smith" unterzeichneten Schreiben fordern sie eine in der öffentlich gemachten Version nicht genannte, aber offenbar sehr hohe Summe, die in Bitcoin gezahlt werden solle. Sollte das Unternehmen der Forderung nicht nachkommen, wollen sie weiteres Material ins Netz stellen.

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Foto: Willy Sanjuan/ dpa

HBO-Sprecher Jeff Cusson sagte Berichten zufolge, dass der Sender weitere Enthüllungen der Hacker erwartet habe. Man arbeite mit Behörden und externen Cybersicherheitsfirmen zusammen, um den Vorfall zu untersuchen.

HBO kämpft seit Jahren damit, neue Folgen und ihre Handlungen geheim zu halten und deren illegale Verbreitung zu verhindern. Aus der fünften Staffel von "Game of Thrones" etwa waren vier Folgen vorab im Internet aufgetaucht, nachdem DVDs für Rezensionen an die Presse und Branchen-Insider verschickt worden waren. Das mehrfach ausgezeichnete Fantasy-Drama war Mitte Juli in den USA in die siebte Staffel gestartet.

mak/dpa
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